16
Sep
2008

Wake up - Female Legends

Wake up - 20.09.2008, 11-12 Uhr UKW 94.0

Diesmal widmen wir uns ausdrucksstarken Damen der Popgeschichte.

Im speziellen behandelt Rene Thaler die Vitae der Damen Tina Turner und Cyndi Lauper.
Cynthia Ann Stephanie "Cyndi" Lauper (* 22. Juni 1953 in New York City) ist eine US-amerikanische Sängerin, Songschreiberin und Schauspielerin. In den 80er Jahren feierte sie mit Hits wie Girls Just Want To Have Fun, Time After Time, She Bop, All Through The Night, True Colors und I Drove All Night internationale Erfolge.


Kindheit und Jugend
Cyndi Lauper kam am 22. Juni 1953 als Cynthia Ann Stephanie Lauper in New York zur Welt. Ihr Vater ist der schweiz-& deutschstämmige Fred Lauper, ihre Mutter die aus Kampanien in Süditalien (andere Quellen geben Sizilien an) stammende Cathrine Dominique (eigentlich Catarina Papaleone). Cyndi Lauper wuchs mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihren beiden Geschwistern Fred und Ellen in einem Einwandererviertel in Queens, 104. Straße, auf. Cyndi begeisterte sich sehr früh für Musik und lernte Gitarre spielen. Ihre nach eigenen Angaben schlechten schulischen Leistungen resultierten vermutlich auch aus dem schlechten Verhältnis zu ihrem Stiefvater. Nach häufigen Schulwechseln gelang ihr der Bildungsabschluss erst im vierten Anlauf.
Karriere
Anfänge
Lauper verließ ihr Elternhaus und wagte den Schritt in die Unabhängigkeit. Sie begann, als Aushilfe im Secondhand-Laden einer Freundin in New York zu arbeiten und entdeckte dort das für ihre spätere Musikkarriere so wichtige Interesse für extravagante Kleidung. So rückte bei ihren ersten Auftritten in der Öffentlichkeit insbesondere ihr schrilles Bühnen-Outfit in den Fokus der Berichterstattung. Während dieser Zeit lernte sie auch David Wolff kennen, mit dem sie ein kleines Apartment bewohnte. Er wurde nicht nur ihr Lebenspartner, sondern auch ihr Manager und begann in dieser Funktion, sie mit Schlüsselfiguren der Musikszene bekannt zu machen, was in der Anfangsphase nicht zu fruchten schien. Lauper tourte mit zahlreichen Cover-Bands durch die New Yorker Clubszene. In späteren Interviews äußerte sie sich abfällig über diese Zeit. Songs aus dieser Schaffensperiode, etwa Israel Lights, entsprachen nach eigenen Aussagen nicht ihrem musikalischen Stil, sah sie sich selbst doch als Rocksängerin. Die hohe Frequenz der Auftritte führte 1977 zu einer Überreizung ihrer Stimmbänder, die sie zu einer einjährigen Schaffenspause zwang.
1979 veröffentlichte Cyndi Lauper ihre erste Single, eine Coverversion des Fleetwood-Mac-Songs You Make Lovin' Fun. Diese Single erschien jedoch nur in geringer Stückzahl und Lauper selbst besaß jahrelang kein einziges Exemplar. Erst Ende der 90er Jahre erhielt sie von einem Fan ein Exemplar als Geschenk überreicht. Ihr kommerzielles Debüt beurteilt sie selbst eher kritisch. Sie habe einfach nur singen und so klingen sollen wie Fleetwood-Mac-Sängerin Stevie Nicks.
Als David Wolff sie im selben Jahr mit Tom Turi bekannt machte, sollte sich dies für ihre weitere Karriere als Glücksfall erweisen. Mit Turi, Johnny Murelli, Arthur Neilson und Lee Brovitz gründete sie die Band „Blue Angel“. In dieser Formation erschien bei Polydor ein Album gleichen Namens, das in den Niederlanden Platz 37 der Charts erreichte. Die Arrangements waren geprägt vom Stil der späten 50er und frühen 60er Jahre.
1980-1989
1979 entwickelte sich in den USA durch den enormen Erfolg von Pat Benatar ein neuer musikalischer Frauentyp, selbstbewusst und auch in der Lage erfolgreichen Rock herauszubringen. Diese Entwicklung erleichterte es Cyndi Lauper, bei den Plattenfirmen Gehör zu finden.
1983 wurde sie von Epic unter Vertrag genommen, und Rick Chertoff produzierte mit ihr das Album She’s So Unusual, das über weite Teile von Mitgliedern der US-amerikanischen Folkrock-Formation The Hooters eingespielt wurde. Anfangs noch von den Radiostationen belächelt und wenig gespielt, wurde ihr Video Girls Just Want To Have Fun auf MTV häufig gesendet und die Single wurde zu einem Hit. Auch das Album wurde ein Erfolg, She's So Unusual verkaufte sich weltweit 15 Millionen mal und avancierte damit zum seinerzeit erfolgreichsten Debütalbum eines Solokünstlers. Mit dem Erfolg wuchs auch Laupers Selbstbewusstsein. Ihr oft belächelter Kleidungsstil prägte die Mode der achtziger Jahre nunmehr entscheidend mit. Die Singles Girls Just Want To Have Fun und Time After Time – letzteres geschrieben zusammen mit „The Hooters“-Keyboarder Rob Hyman, der im Studio auch die Zweitstimme übernahm – erreichten hohe Chartplazierungen und ihre Musikvideos werden als stilprägend für die Branche angesehen. Sie gehörte zu den ersten MTV-Stars. Sie absolvierte eine große Tournee durch die US-Bundesstaaten und provozierte mit der Single She Bop einen landesweiten Skandal, indem sie das Thema Masturbation offen ansprach, was zu Boykotten zahlreicher Radiostationen führte. Die daraus resultierende Publicity war dem Erfolg der Single eher zuträglich. Die Promotion des Albums kostete nach Laupers Worten so viel Zeit, dass sie Familienmitglieder und Freunde in ihren Musikvideos mitspielen ließ, um mehr Zeit mit ihnen verbringen zu können.
Von 1984 bis 1985, trat Lauper in Wrestling-Shows der damaligen World Wrestling Federation auf, wo sie als Managerin von Wendi Richter fungierte. David Wolff und WWF-Boss Vince McMahon ermöglichten diese Auftritte. Später sagte Cyndi Lauper, dass es ihr Spaß gemacht, sie aber in ihren musikalischen Aktivitäten behindert habe. Deshalb blieb es auch bei wenigen Auftritten, u. a. bei der ersten WrestleMania.
1985 lieferte Lauper mit Good Enough einen Beitrag zu Richard Donners Film "Die Goonies" ab. Diese Mitarbeit führte zu einer Distanzierung von der Plattenindustrie. Das Einspannen in die Marketingmaschinerie, die den Film umgab, missfiel ihr. Beim Dreh des begleitenden Musikvideos zog sie sich eine schwere Erkältung zu, die sie zur Absage ihrer Mitwirkung bei Live Aid zwang.
1986 kam mit True Colors Laupers zweites Album auf den Markt. Es zeigte die Sängerin zwar auch noch mit grell gefärbter Haarpracht, aber nach Einschätzung vieler Kritiker musikalisch und künstlerisch gereifter. Trotz der Hitsingle True Colors, die es bis auf Platz 1 der US-Charts schaffte, blieb das Album hinter den kommerziellen Erwartungen zurück. Dennoch markierte die begleitende Tournee nach eigener Einschätzung den Höhepunkt ihres Künstlerlebens. Die massiven Sicherheitsvorkehrungen führten zu einer zunehmenden Distanzierung von den Fans, was Lauper bewog, ihre Karriere in eine andere Richtung zu entwickeln. Dies machte sich auch in der privaten wie professionellen Trennung von David Wolff bemerkbar.
1988 stand Lauper für ihr Hollywood-Debüt "Vibes" vor der Kamera. Der Auftritt handelte ihr harsche Kritik ein. Viele Beobachter sahen in dem Film lediglich ein rein auf den Star zugeschnittenes Vehikel ohne künstlerische Eigenständigkeit. Hole In My Heart, die Single aus dem Soundtrack zu diesem Film, zeigte noch einmal die grelle schrille Cyndi Lauper, konnte aber nicht an frühere Verkaufserfolge anknüpfen.
Im Anschluss daran begannen die Arbeiten zu dem Album A Night To Remember, welches 1989 erschien. Lauper versuchte sich an einer Neudefinition ihres Images als elegant und sexy zugleich. Trotz großem Zuspruch aus der Musikbranche äußerte sich Lauper selbst im nachhinein unzufrieden über die Produktion. Zwar schrieb sie die meisten Titel selbst, wurde aufgrund massiver Einflussnahme seitens der Plattenfirma allerdings in ein Korsett gepresst, das nicht ihrer Persönlichkeit entsprach. Auch die Fans taten sich schwer, die neue, elegante Cyndi Lauper zu akzeptieren. So blieb das Album weit hinter den Verkaufserwartungen zurück und Lauper trat den Rückzug in ihr Privatleben an.
1990-1999
Bis 1993 machte sie sich etwas rar, trat aber dennoch weiterhin auf und absolvierte 1990 einen Auftritt bei Roger Waters' Aufführung von The Wall auf dem Potsdamer Platz in Berlin. 1990 war auch das Jahr, in dem sie ihren zweiten Spielfilm drehte: "Moon Over Miami". Ein Film der von den Kritikern als auch von Lauper selbst verrissen wurde, jedoch lernte sie am Set David Thornton kennen und lieben. Die beiden heirateten 1991.
David Thornton war es auch, der sie überredete, ein neues Album aufzunehmen; so schaffte sie es, mit Hat Full Of Stars 1993 ein Album herauszubringen, das ihren Vorstellungen entsprach und auch bei den Kritikern auf Zustimmung stieß. Ebenfalls 1993 sang Lauper den weiblichen Part auf der Single Boys Will Be Boys der Hooters.
Ihr Label Epic jedoch stand nicht hinter ihrer Arbeit, sodass die Promotion auch gering war, was sich jedoch noch einmal für Twelve Deadly Cyns änderte. Dieses Best-Of-Album kam 1995 auf den Markt und enthielt mit der eigenen Coverversion Hey Now - Girls Just Want To Have Fun ihren letzten großen Hit. In dieser Zeit begann sie, intensiv für die Rechte von Homosexuellen einzutreten, was ihr in der schwulen Subkultur ein hohes Ansehen bescherte und den Weg zur Schwulen-Ikone ebnete.
Auch sah man sie vermehrt in Film- und Fernsehproduktionen, für ihre Gastrolle als Marianne in der Sitcom "Verrückt nach dir" wurde sie zweimal für den Emmy nominiert und gewann ihn auch einmal.
Bereits 1996 wurde Sisters Of Avalon veröffentlicht, auf dem Cyndi Lauper alle Songs mit Jan Pulsford schrieb und produzierte. Das Frauen-Duo überraschte mit ungewohnten Tönen: so wurden Oberflächlichkeit und Heuchelei (u.a. in der Politik) gebrandmarkt, gepaart mit einigen harten Gitarrenriffs. Teile des Albums dienten als Soundtrack für den Film "Unhook The Stars" mit Gena Rowlands, Gerard Depardieu und David Thornton.
Als sie eigentlich ihr Album hätte promoten sollen, wurde Cyndi Lauper schwanger. Trotz Schwangerschaft trat sie im Vorprogramm von Tina Turner auf. Am 19. November 1997 kam Declyn Wallace Thornton Lauper zur Welt.
Mit einem 1998 erschienenen Weihnachtsalbum, das traditionelle und eigene Lieder enthielt, endete die Zusammenarbeit mit Epic. In der Zeit danach war Lauper nicht minder aktiv: so beteiligte sie sich auf den Soundtrack zu "A Night At The Roxbury" mit dem Titel Disco Inferno, welcher eine Grammynominierung in der Kategorie Best Dance Recording bekam, letztendlich aber Madonna unterlag.
1999 hatte Lauper einen Gastauftritt in der Fernsehserie "Die Simpsons" (Staffel 10, Folge 11).
2000-heute
In den folgenden Jahren war sie auf diversen Soundtracks zu hören, ging mehrfach mit Cher auf Tour und war auch auf dem Album Blowback mit dem Lied Five Days von Tricky dabei. Ein neuer Vertrag bei Edel America folgte, doch gebeutelt von einem schlechten Management ging das Label in Konkurs. Statt des Albums Shine erschien 2001 nur eine gleichnamige EP, die Cyndi Lauper über ihre eigene Website vertrieb.
2003 erhielt sie einen neuen Vertrag bei Epic, wo sie mit At Last prompt in den USA das erfolgreichste Album seit A Night To Remember herausbrachte. Sie selbst bezeichnete das Album als eine Sammlung von Liedern, welche den Soundtrack ihres Lebens darstellen. Mit Nummern wie Stay, Walk On By oder La Vie On Rose versuchte sie, den Hörer auf eine Zeitreise in die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts mitzunehmen. Es folgte eine ausgedehnte Tour durch die USA, Japan und erstmals seit Jahren auch Australien. Im Zuge der Promotion trat sie, erstmals seit 1996, wieder in Deutschland auf. Zudem wurde sie erneut für den Grammy nominiert (in der Kategorie Best Instrumental Arrangement Accompanying Vocalist(s) für Unchained Melody).
Auch äußerlich zeigte sie eine Wandlung. Angesprochen auf diese Veränderung und scheinbarer Hinwendung zum „Normalen“ sagte Lauper selbst, dass sie auf keinen Fall normal und auch nicht gewöhnlich wäre; eine Frau, die im Alter von 50 Jahren versucht, sich sexy und elegant zu geben, sei keinesfalls gewöhnlich, denn sie selbst habe es schon immer gehasst, gewöhnlich zu sein.
2004 erschien Shine als komplettes Album, jedoch nur in Japan, wo es nicht unter die Top 100 der dortigen Charts kam.
Im Jahr 2005 trat Lauper in der erfolgreichen schwulen US-Serie "Queer as Folk" auf. Sie spielte sich dabei selbst und gab ein Benefiz-Konzert zugunsten homosexueller Interessen. Diese Folge wurde am 6. März 2008 im deutschen Fernsehen erstausgestrahlt.
Am 3. März 2006 erschien in Europa Laupers Album The Body Acoustic. Es beinhaltet neu arrangierte Versionen ihrer großen Hits, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlern, darunter Sarah McLachlan, Shaggy, Jeff Beck und Ani DiFranco aufgenommen wurden. Als Beispiel ist She Bop zu nennen, das als Gitarrenballade aufgenommen wurde. Auf The Body Acoustic sind zusätzlich die beiden neuen Songs I'll Be Your River und Above the Clouds vorhanden, sowie einige Videoclips, da das Album auch als DualDisc auf dem Markt kam. Laut der ersten Pressemitteilung sollte Cyndi Lauper zusammen mit Kelly Osbourne Girls Just Want To Have Fun singen, doch befindet sich statt dessen das Duo Puffy AmiYumi aus Japan auf dem Album.
Im Frühjahr 2006 stand Lauper erfolgreich in der Musicalfassung von Brechts Dreigroschenoper am Broadway auf der Bühne. Im Juni 2007 tourte Lauper zusammen mit Erasure, Debbie Harry, The Dresden Dolls, The Misshapes und Gossip als Headliner mit der True Colors Tour durch die USA. Der Erlös dieser Tour kam der Human Rights Campaign zugute, welche sich für die Rechte von Homo- und Transsexuellen einsetzt. Special Guests waren unter anderem: Rosie O'Donnell, Rufus Wainwright und Indigo Girls.
Für den Sommer 2008 ist eine weitere Auflage der True Colors Tour angesetzt. Ebenfalls an der Tour beteiligt sind: The B-52’s, Indigo Girls, Joan Armatrading, Joan Jett and the Blackhearts, Regina Spektor, Tegan and Sara, Wanda Sykes, Nona Hendryx, Deborah Cox, Andy Bell, The Cliks, The Puppini Sisters sowie Girl in the Coma.
Bring Ya To The Brink erschien am 27. Mai 2008 in den USA und wurde in Europa im August des gleichen Jahres veröffentlicht. Laupers erstes Album mit neuen Material seit 1997 sollte ihren Angaben zufolge überwiegend rhythmisch und tanzbar sein, jedoch auch politische Themen aufgreifen. Dafür arbeitete sie mit europäischen House- und Elektro-Künstlern wie Digital Dog, Basement Jaxx, The Scumfrog, Dragonette und Kleerup zusammen. Bring Ya To The Brink wurde von der Fachpresse recht positiv aufgenommen[1] und mit den Arbeiten von Madonna und Kylie Minogue verglichen. Es konnte jedoch nur in Japan einen Achtungserfolg vorweisen. Im Herbst 2008 wird sich Lauper auf eine ausgedehnte Europa-Tournee begeben, welche die erste seit mehr als zehn Jahren sein wird. Stationen dieser Tournee werden auch Köln und Wien sein.
TINA TURNER
Tina Turner (* 26. November 1939 in Nutbush, Tennessee, eigentlich Anna Mae Bullock) ist eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin.
Tina und Ike Turner
Die ersten Erfahrungen als Sängerin sammelte die kleine Anna Mae im Kirchenchor ihrer Gemeinde Nutbush, Tennessee. Nach schwieriger Zeit, während der sie bei ihrer Großmutter Roxanne lebte und sich ihre Eltern trennten, zog sie 1955 zu Mutter Zelma Bullock und Schwester Alline nach St. Louis. Dort lernte sie 1958 Ike Turner mit seiner Band Kings Of Rhythm kennen und wurde deren Backgroundsängerin. 1960 nahm sie das Lied „A Fool in Love“ auf. Sie sprang dabei kurzfristig als Solosängerin ein, da die vorgesehene Sängerin ausfiel. Der Titel schaffte es im August auf Platz 27 der US-Charts. Aus Promotiongründen gab Ike Anna Mae daraufhin den Namen Tina und nannte seine Band in "Ike & Tina Turner" um. Tina und Ike, die inzwischen auch eine intime Beziehung verband, gingen in der Folge mit der Ike & Tina Turner Revue auf Tournee. Zunächst in den USA, später auch durch Europa und Australien. 1962 heirateten die beiden in Tijuana /Mexiko.
Die Revue brachte viele Jahre großen Erfolg, auch finanziell. Darüber hinaus gingen die Turners mit den Rolling Stones auf Tournee. Tina Turner nahm 1966 mit Produzent Phil Spector die in Großbritannien erfolgreiche Single „River Deep, Mountain High“ auf, wodurch die Ike & Tina Turner auch in Europa wesentlich bekannter wurden. 1975 spielte Tina Turner in der Verfilmung der Rockoper „Tommy“ von The Who mit.
Im Kontrast zum zunehmenden musikalischen Erfolg stand die Verschlechterung des Privatlebens Tina Turners. Im Laufe der 60er Jahre verfiel Ike Turner immer mehr den Drogen. Auch ließ er Tina wenig Freiheiten, sowohl privat als auch bei Bühnenauftritten. Bei letzteren bestimmte Ike, wie Tina bestimmte Passagen zu singen hatte. Tat sie es nicht nach seinem Wunsch, schlug er sie - vor allem wenn er unter Einfluss von Drogen stand - oft. Des weiteren beschuldigte Tina ihren Ex-Ehemann später, sie auch betrogen und mehrfach den Tatbestand der Vergewaltigung in der Ehe erfüllt zu haben. 1976 wehrte sich Tina, als Ike sie grundlos schlug. Nachdem sich daraus eine lange Schlägerei entwickelte, verließ sie, aus mehreren Wunden blutend, Ike spontan und beantragte die Scheidung. Diese wurde im Jahre 1978 rechtskräftig; dabei verzichtete Tina Turner, um den langwierigen Scheidungsprozess zu beenden, auf Unterhalt sowie allen Rechten an der gemeinsamen Musik, sie behielt einzig ihren Künstlernamen. Ike Turner verstarb im Dezember 2007.
Solokarriere
Tina Turner konnte solo nicht direkt an die Erfolge der Revue anknüpfen und hielt sich durch Tourneen in verschiedenen Erdteilen, deren Konzerte allerdings meist in kleinen Räumlichkeiten vor oft nur wenigen hundert Zuschauern stattfanden, über Wasser. Das Album "Rough", das 1978 erschien, verkaufte sich sehr schlecht, ebenso das ein Jahr später erschienene Album "Love Explosion". In diesen unternahm sie musikalisch u. a. Ausflüge in die Disco-Musik.
Mit ihrem Bühnenprogrammen, insbesondere den in den frühen 80er Jahren aufgeführtem Nice 'N' Rough-Konzerten, arbeitete sich Tina Turner Anfang der 80er Jahre allmählich nach oben. Dabei wurde sie ab 1979 von ihrem neuen Manager, dem Musikproduzenten Roger Davies, der sich zum Ziel gesetzt hatte, Tina Turner aus ihrem Karrieretief herauszubringen, unterstützt. Die Shows fanden sowohl beim Publikum als auch bei nahmhaften anderen Künstlern großen Anklang. Tina Turner hatte in der Folge Gastauftritte, u. a. bei Tom Jones, Rod Stewart, später bei David Bowie und spielte im Vorprogramm bei einigen Konzerten der Rolling Stones in den USA. Die großen Plattenfirmen sahen in Tina Turner zunächst dennoch einen kaum vermarktbaren Altstar.
1982 beteiligte sie sich als eine von mehreren Gaststars am Album Music of Quality and Distinction der Gruppe British Electric Foundation, die aus Mitgliedern der Band Heaven 17 bestand. Tina Turners Version des Songs Ball of Confusion auf diesem Album wurde überraschend ein Hit in Norwegen [1]. Dieser Erfolg und vor allem ihre gesangliche Leistung überzeugte die Produzenten, eine Single mit Tina Turner bei der Palttenfirma Capitol Records in Lonon aufzunehmen, die 1983 erschien. Auf dieser wurde der Al Green-Song „Let's Stay Together“ gecovert. Auch David Bowie soll indirekt Anteil an Entstehung dieser Single Anteil gehabt haben: Tina Turner trat zu jener Zeit regelmäßig in der New Yorker Diskothek Ritz auf. Zu einem dieser Auftritte soll Bowie u.a. die wichtigsten Personen der Capitol Records/EMI eingeladen haben. Gemäß dieser Version soll Tina Turner erst bei dieser Gelegenheit von der Plattenfirma wiederentdeckt worden sein. Daraufhin entschied sich Capitol, eine Single mit Tina Turner, unter Mitwirkung von B.E.F., zu produzieren. "Let's Stay Together" wurde in vielen europäischen Ländern ein Hit und erreichte z. B. in England Platz 6. Etwas später erreichte das Stück in den USA Platz 26 der Pop- und Platz 3 der R&B-Hitparade. Daraufhin beschloss Capitol Records, ein ganzes Album mit Tina Turner zu produzieren.
1984 wurde dieses Album, „Private Dancer“, veröffentlicht; die erste Single-Auskopplung, „What's Love Got to Do With It“, schaffte es auf Platz 1 der Billboard-Charts. Im Februar 1985 erhielt Tina Turner drei Grammy-Awards: Für die beste weibliche Gesangsdarbietung („What's Love…“), die beste weibliche Rockgesangsdarbietung („Better Be Good to Me“) und die Schallplatte des Jahres („What's Love…“).
1985 spielte Tina Turner die Rolle der Aunty Entity im Film „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ (Mad Max – Beyond Thunderdome, mit Mel Gibson). Schon Jahre zuvor hatte Tina Turner geäußert, dass sie ein großer Fan der Mad-Max-Reihe ist. In ihrer Biografie „Ich, Tina“ erwähnte sie „Mad Max II – Der Vollstrecker“ als ihren Lieblingsfilm.
Ebenfalls 1985 hatte sie mit dem Titelsong aus obigem Film, „We Don't Need Another Hero“, einen Nr. 1 Hit in Deutschland und sang in der Wohltätigkeitssingle „We Are the World“ mit. Noch im gleichen Jahr tourte sie erstmals durch ganz Europa und trat 1988 in Rio de Janeiro vor 188.000 Menschen auf, was ihr einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde als Solokünstlerin mit dem größten Konzertauftritt bescherte.
1986 folgte das Album "Break Every Rule", das kommerziell sehr erfolgreich war. Der erste Teil ist ausschließlich von Terry Britten ("What's Love Got to Do with It") geschrieben und produziert und enthielt die Hitsingles "Typical Male", "Two People" und "What You Get Is What You See" - diese Stücke sind nach Meinung einiger zu Unrecht überwiegend in Vergessenheit geraten. Der zweite Teil des Albums wartet mit Songs von Bryan Adams wie "Back where you started" oder von Rupert Hine, "Break Every Rule", auf. Auch diese Songs sind auf Best-Of-Alben nur selten zu finden.
Nachdem Turner mit der Veröffentlichung des Live-Doppel-Albums "Live in Europe" angekündigt hatte, weniger auf Tour zu gehen und sich aus dem Musikbusiness zurückzuziehen, veröffentlichte sie 1989 ihr nächstes Album mit anschließender "Farewell"-Tour: "Foreign Affair". Erdig-bluesige Aufnahmen (Steamy Windows, Foreign Affair) mit Tony Joe White wechseln sich mit Mainstream-Popproduktionen ab. Die Tour führte sie durch Europa und war ein weiterer Triumphzug. Sie hielt für kurze Zeit den Rekord der erfolgreichsten Tour - bis sich 1991 die Rolling Stones mit "Steel Wheels" entschieden, "wieder richtig groß zu touren" und sich damit den Rekord für die umsatzstärkste Tournee sicherten.
1992 erschien Tina – What’s Love Got to Do with It?, ein Film über ihr Leben, samt dem entsprechenden Soundtrack. Neben den neuen Tracks, darunter "I Don't Wanna Fight", nahm Turner hierfür auch die alten Hits der Zeit von Ike & Tina Turner neu auf. 1993 ging sie aus Anlass des Filmes und seines Soundtracks auf Tournee, hauptsächlich in den USA. Sechs Auftritte fanden aber auch in Europa statt: Vier mal bei Rock over Germany und je ein Auftritt in Basel und Wien.
1995 sang Turner das Titellied zum James-Bond-Film „Golden Eye“. Dieses ist auch auf dem 1996 erschienen Album "Wildest Dream" enthalten. 1999 veröffentlichte Tina Turner ihr bisher letztes reguläres Album mit dem Titel "Twenty Four Seven". Im Jahre 2000 ging sie mit der „24/7 Tour“ (nach eigenen Angaben) zum letzten Mal auf Tournee. Es war die bis dahin aufwändigste Tour Nordamerikas.
Im Herbst 2004 erschien mit „Open Arms“ eine neue Single, die mit zwei weiteren bisher unveröffentlichten Liedern auf Turners zweiter „Greatest-Hits“-Sammlung „All the Best“ zu finden ist. 2005 sollte Tina Turner in dem Film „The Goddess“ die Rolle der indischen Göttin (Kali) spielen, ob der Film jemals fertiggestellt und veröffentlicht wird, steht nach dem Tod des Produzenten und Regisseurs Ismail Merchant nicht fest.
Im April 2006 erschien die Single „Teach Me Again“, die Turner mit der italienischen Sängerin Elisa Toffoli aufnahm.
Bis zum heutigen Zeitpunkt hat Tina Turner mehr als 70 Mio. Alben verkauft und von 1984 bis 2000 mehr als 500 Konzerte in 25 Ländern gegeben. Es gibt keine Musikerin, die mehr Eintrittskarten verkaufte als sie. Die "Wildest Dreams Tour" von 1996/1997 war mit über 250 Konzerten ihre längste Tour, dennoch aber nicht ihre Erfolgsreichste.
2007 sang Turner als Duettpartnerin von Herbie Hancock auf der CD River.
Bei der Gala der Grammy Awards 2008 am 10. Februar 2008 rockte Tina Turner mit Beyoncé Knowles und begeisterten das Publikum.
Einen Tag nach den Grammy Awards 2008 trat Tina Turner am 11. Februar 2008 bei der Feier des russischen Energiekonzern Gazprom zu dessen 15. Jahrestag in Russland auf. Als krönender Abschluss des fünfstündigen Konzerts sang sie unter anderem ihre Hits "Private Dancer" und "Simply the Best".
Tina Turner lebt heute mit ihrem deutschen Lebensgefährten Erwin Bach in Küsnacht bei Zürich/Schweiz und in Südfrankreich.
Bei der Aufzeichnung der "Oprah Winfrey Show" gab Turner am 28. April 2008 bekannt, erneut auf Tour zu gehen. Die Tour beginnt im Oktober 2008 in Nordamerika, der Vorverkauf der Karten startete am 12. Mai. Das Eröffnungskonzert am 1. Oktober in Kansas war bereits nach zwei Minuten ausverkauft.
Im SAT1-Frühstücksfernsehen wurde am 19. Mai 2008 zudem bekannt, dass Tina 2009 Europa besuchen werde und auch in Deutschland einige Konzerte geben werde. Wegen der guten Vorverkäufe wurde die Zahl der Deutschland-Konzerte der Tour 2009 von ursprünglich angesetzten sieben auf mittlerweile fünfzehn (Stand Mitte Juli 2008) erhöht.
Ike Turner arbeitete mit verschiedenen Plattenfirmen zusammen - teilweise erschienen die selben Titelzusammenstellungen unter anderen Namen, es sind über einhundert verschiedene Schallplatten -, deshalb ist das Erstellen einer Diskografie der Anfangszeit von Tina Turner schwierig.


Wetterinfos: folgen noch (Wetter ist ja unberechenbar *G*)

Wiener Linien Infos: folgen ebenso.... :-)


Moderation: Rene Thaler
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